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Über Karate

Was ist Shorin-Ryu Karate?

Shorin-Ryu (jap. 少林流 oder 小林流, Shaolin-Stil, wörtlich Wäldchen-Stil) ist einer der zwei großen Karate-Stilrichtungsfamilien aus Okinawa und nicht als harter oder weicher Stil einzuordnen. Shorin-Ryu entstand wahrscheinlich im Laufe des 19.

Karate Training für Kinder

Angesichts des wachsenden Gewaltpotentials auf den Pausenplätzen mögen sich Eltern besorgt fragen: „Wird mein Kind durch Karate nicht erst recht zum Schlagen erzogen?“ Warum also Karate? Kinder-Karate ist keine Schlägerausbildung.

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Was ist Shorin-Ryu Karate?
Shorin-Ryu

Shorin-Ryu (jap. 少林流 oder 小林流, Shaolin-Stil, wörtlich Wäldchen-Stil) ist einer der zwei großen Karate-Stilrichtungsfamilien aus Okinawa und nicht als harter oder weicher Stil einzuordnen. Shōrin-Ryū entstand wahrscheinlich im Laufe des 19. Jahrhunderts auf Okinawa, noch bevor Karate in Japan bekannt war. Die Wurzeln dieses Stils lassen sich mehrere Jahrhunderte weit zurückverfolgen. Wer genau Shorin-Ryu begründet hat, ist unklar, obwohl Shorin-Ryu oft Matsumura Sōkon (1792–1887) zugeschrieben wird.[1] Er war Schüler von Sakugawa Kanga. Sein Karate ist stark von chinesischen Shaolin-Kampfkünsten geprägt. Matsumura Sōkon hatte eine Reihe bedeutender Schüler, unter anderem Chotoku Kyan (Sukunaihayashi Ryu), der im Dezember 1870 in Shuri auf Okinawa geboren wurde und der die Entwicklung von Shōrin-Ryū stark beeinflusst hat. Er beeinflusste die Stile Matsubayashi-Ryū, Shobayashi sowie Sukunaihayashi Ryu.


Ein weiterer bedeutender Schüler von Matsumura war Itosu Yasutsune (1830–1915). Er setzte sich für den öffentlichen Unterricht auch an Schulen der bis dahin geheimen Kunst ein und entwickelte zu diesem Zweck aus der Kata Kushanku die Pinan Katas. Sein Schüler Chibana Choshin (1885–1969) begründete den Zweig des Kobayashi-ryu.

Shorin-Ryu ist durch abwechselnd hohe wie auch niedrige Stände, eine natürliche Atmung und geradlinige wie auch kreisförmige Bewegungen gekennzeichnet. Es ist dadurch ein sehr explosiver und doch geschmeidiger Stil; ruhigen Techniken folgen schnelle, kraftvolle Techniken mit äußerstem Einsatz (Kime) an Körperspannung. Einige der Shorin-Ryu-Stile sind darüber hinaus auch durch sehr subtile Bewegungen der Hüfte (Koshi) gekennzeichnet. Heute umfasst die Shorin-Ryu-Familie viele Stile, unter anderem Kobayashi-ryu (Shorinkan, Shidokan, Tesshinkan und Kyudokan), Matsubayashi-Ryu, Matsumura Orthodox Shorin-ryu (Matsumura Seito), Shobayashi sowie Sukunaihayashi Ryu (Chotoku Kyan).

Auch das in Japan in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entstandene und weltweit sehr weit verbreitete Shotokan-Karate geht auf Shorin-Ryu zurück. Shotokan ist daher eine der jüngeren Stilrichtungen innerhalb des Karate, die sich heutzutage doch recht deutlich von den bekannten Shorin-Ryu-Stilen unterscheidet. Verbunden mit der Schaffung des Shotokan war auch das Wettkampfkarate. Von Traditionalisten wird vielfach beklagt, dass viele der „wirksamen“ Techniken und das Wissen um deren Anwendung aus Okinawa nicht mit ins Shotokan übernommen wurde, um es wettkampffähig zu machen. Andererseits gibt es auch im Shotokan traditionsbewusste und auf Kampfkunst orientierte Formen des Karate (z.B. JKA oder S.K.I.D.).

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Karate Training für Kinder

Angesichts des wachsenden Gewaltpotentials auf den Pausenplätzen mögen sich Eltern besorgt fragen: „Wird mein Kind durch Karate nicht erst recht zum Schlagen erzogen?“ Warum also Karate?
Kinder-Karate ist keine Schlägerausbildung. Ganz im Gegenteil. Kinder-Karate ist ein Weg, zu sich selber zu finden. Dazu gehört die Offenheit, mit nichts anderem als sich selbst zu beginnen. Eine Gabe, die gerade dem Kind völlig natürlich ist. Kinder gehen gerne einen Weg mit, wenn es etwas zu entdecken gibt. Der Karate-Weg (Karate-do) lässt sie ihre Sinne und ihren Körper neu entdecken.
Das richtige Üben der Karate-Techniken baut Aggressionen ab, lehrt Respekt und Achtung vor dem Trainingspartner und erzieht zu hilfsbereitem und rücksichtsvollem Verhalten. Das Kind entwickelt ein tragendes Selbstwertgefühl. So wird Kinder-Karate auch zu einem wertvollen Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung.Eltern und Lehrer von Karate betreibenden Kindern berichten dazu immer wieder Positives: Ein gesundes Selbstbewusstsein, bessere Konzentrationsfähigkeit, Leistungssteigerungen und ein gutes Durchsetzungsvermögen. Kinder, die zu Hause kaum ruhig sein können, sind im Karate-Unterricht still und konzentriert. Natürlich sind diese Ziele nicht von heute auf morgen zu erreichen. Sie sind vielmehr das Resultat von Disziplin, Beharrlichkeit und Ausdauer. Dies erfordert von einem Kind Mut und Kraft. Eine Kraft allerdings, von der ein Kind sein ganzes Leben lang profitieren kann.

Die Schwerpunkte des kindergerechten Karate-Unterrichts bestehen aus Technikübungen, Muskelstärkung, Beweglichkeitsübungen, Selbstverteidigung, Haltungs- und Gleichgewichtstraining. Aber auch Aspekte wie Konzentration, Ruhe, Koordination, Disziplin, Selbstkontrolle, Atmung und Meditation werden geschult. Je nach Alter der Kinder sind zusätzlich spielerische Aspekte sowie Theorie-Blöcke in den Karate-Unterricht eingebaut, in denen geistige Aspekte (z.B. der Umgang miteinander, Respekt und Achtung vor dem Trainingspartner, wie denke ich richtig? usw.) besprochen werden.

Wesentliche Voraussetzungen, dass dieser Weg nicht zur Sackgasse wird, ist die Persönlichkeit des Karate-Lehrers. Seine Verantwortung liegt nicht nur in der Berücksichtigung der kindlichen Physik, sondern auch im allmählichen Erfahrenlassen, dass Karate über die Kampfkunst hinaus auch Charakter- und Lebensschulung darstellt. Das Ziel des Karate ist, sich während seines ganzen Lebens zu verbessern. Und zwar in menschlicher und technischer Hinsicht gleichermassen.

Kindekarate
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